Heute: Edinburgh!
Ich sehe Land. Kleine, verlassene Schlösschen auf grünen Hügeln ziehen vorbei. Scotland, i love it - das ist Rosamunde ohne Pilcher! Wir sind kurz vor South Queensferry, wo wir anlegen, ausgeschifft und mit dem Bus nach Edinburgh geshuttelt werden.
In den Bars und Lounges steht ein Großteil der Passagiere mit zugeteilten Nummern, Kameras um den Hals und Regenjacken in den Hüften, auf Anweisungen wartend. Es ist ein bisschen wie Schulausflug, als wir in einer Reihe durch die unteren Decks laufen und zu den Tenderbooten gebracht werden. Alle haben einen Pass in der Hand. Ein Blick auf meine Hände sagt mir, dass mein Pass irgendwo ist, aber nicht da, wo er sein sollte. Ich renne auf meine Kabine, auf Deck 9, nehme den Kampf mit den Stufen über vier Stockwerke auf, bin bereits auf Deck sechs völlig außer Atem und schaffe es zu meiner eigenen Überraschung bis zu meiner Kabine, bin allerdings kurz vor einem Asthmaanfall – immerhin hab ich ein paar Crewmitglieder unterwegs zum Lachen gebracht!
In den Bars und Lounges steht ein Großteil der Passagiere mit zugeteilten Nummern, Kameras um den Hals und Regenjacken in den Hüften, auf Anweisungen wartend. Es ist ein bisschen wie Schulausflug, als wir in einer Reihe durch die unteren Decks laufen und zu den Tenderbooten gebracht werden. Alle haben einen Pass in der Hand. Ein Blick auf meine Hände sagt mir, dass mein Pass irgendwo ist, aber nicht da, wo er sein sollte. Ich renne auf meine Kabine, auf Deck 9, nehme den Kampf mit den Stufen über vier Stockwerke auf, bin bereits auf Deck sechs völlig außer Atem und schaffe es zu meiner eigenen Überraschung bis zu meiner Kabine, bin allerdings kurz vor einem Asthmaanfall – immerhin hab ich ein paar Crewmitglieder unterwegs zum Lachen gebracht!
Mit dem Pass renne ich den Weg zurück, die Schlange ist noch da, die Tenderboote auch, puh! Ich kann die Schultern wieder zurücksetzen, weg vom Kopf. Ich stecke den Pass nach der Kontrolle in die Tasche... nee, ne? Jetzt bitte echt nee, ne? Ich habe mein Buch, meine Kamera, finde eine Wimpernzange in der Seitentasche, aber keinen Geldbeutel! Boah!
Willkommen im Chaos, willkommen in meinem Leben!
Willkommen im Chaos, willkommen in meinem Leben!
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich voll auf MSC-Sorglosmodus unterwegs bin. Die Zeiten für´s Frühstück bis zum Abendessen, meine Freizeitgestaltung, alles wird mir abgenommen, ich muss nur da sein bzw. irgendwo sein, denn irgendwo ist ja immer was auf diesem Schiff. Ich denke nur noch an meine Bordkarte, die gleichzeitig Kreditkarte und Zimmerkarte und Eintrittskarte und überhaupt die Karte für alles ist.
Als wir mit dem Tenderboot in South Queensferry anlegen, jubelt eine Frau vor Freude, weil sie wieder festen Boden unter den Füßen hat. Ja, wir haben gestern ein bisschen heftig geschaukelt.
Als wir mit dem Tenderboot in South Queensferry anlegen, jubelt eine Frau vor Freude, weil sie wieder festen Boden unter den Füßen hat. Ja, wir haben gestern ein bisschen heftig geschaukelt.
Unser Shuttlebus hat Verspätung. Ich nutze die Gelegenheit und frage meine Mitwartenden, deren Fluchtmöglichkeiten im Moment begrenzt sind, warum sie sich für eine Kreuzfahrt entschieden haben. „Es ist fast nicht möglich, in so kurzer Zeit so viel zu sehen, außer eben auf einem Schiff“, sagt mir eine Mutter, und ein älterer Mann will ebenfalls die Welt sehen und findet ständige Hotelwechsel zu anstrengend.
Stimmt, wir werden was sehen von der Welt, und jetzt ist es Edinburgh! Edinburgh ist ein Traum. Ich war vor zwei Jahren zur selben Jahreszeit hier. Es ist Fringefestival, eine Straße wird gesperrt, alles ist voller Comedians, Sänger und Theatergruppen, die auf Litfasssäulen, Bühnen und Straßenpollern für sich werben. Man kommt nicht unter 100 Flyern und Aufforderungen, sich bei den Auftritten überall in der Stadt blicken zu lassen, aus dem Tumult. Sensationell!
Stimmt, wir werden was sehen von der Welt, und jetzt ist es Edinburgh! Edinburgh ist ein Traum. Ich war vor zwei Jahren zur selben Jahreszeit hier. Es ist Fringefestival, eine Straße wird gesperrt, alles ist voller Comedians, Sänger und Theatergruppen, die auf Litfasssäulen, Bühnen und Straßenpollern für sich werben. Man kommt nicht unter 100 Flyern und Aufforderungen, sich bei den Auftritten überall in der Stadt blicken zu lassen, aus dem Tumult. Sensationell!
Wie vor zwei Jahren will ich einmal den Blick von der Burg über die Stadt haben. Und dann will ich in diesem wunderschönen Park liegen, unterhalb der Burg, und das beste Mittagessen haben, das der Schotte kochen kann: Fish´n Chips!
Musik und der Lärm des Bahnhofs und der Einkaufsstraße wehen gemeinsam mit ein bisschen Wind durch den Park. Der Tag könnte nicht besser sein!
Um fünf werde ich im Bus zum Hafen zurückgeshuttelt. An den Tenderbooten ist Stau, es gibt Probleme. Welche, das bleibt unklar. Um mich herum sind, wie sich jetzt rausstellt, einige Situationsexperten, die lautstark über verschiedene Problemlösungen informieren. Man müsse mehr Boote runterlassen und rüberschicken, die Diskussion wird hitziger. Es wird spekuliert, ob es vielleicht zu einem Unfall zwischen zwei Tenderbooten gekommen sei, weswegen der Rücktransport unmöglich sei. Was, wenn man gar nicht mehr aufs Boot zurückkomme? Oder noch schlimmer, das Abendessen ausfalle? Grade, als ich anfange, mich prächtig zu amüsieren, tauchen zwei Tenderboote auf und beruhigen die Gemüter.
Zurück an Bord gibt es für alle ein Abendessen (Überraschung!) und die MSC Lirica setzt ihren Kurs fort Richtung Invergordon.
Morgen suchen wir Nessie!